Kindergarten ist nicht gleich Kindergarten !
Du bist Mutter oder Vater eines kleinen Kindes und möchtest gerne wieder arbeiten gehen oder etwas Zeit für Dich alleine haben ? Dann stellt sich spätestens jetzt die Frage, wo dein Kind in dieser Zeit am Besten versorgt sein wird. In Deutschland richtet sich die Wahl der Unterbringung in erster Linie nach dem jeweiligen Alter des Kindes. Kinder ab etwa einem Jahr besuchen meist eine sogenannte Kinderkrippe. In der Kinderkrippe ist alles auf die bestimmten Bedürfnisse von Kleinstkindern optimal abgestimmt. Was beim Essen anfängt, hört beim Mittagsschlaf noch lange nicht auf. Es wird besonders viel Wert auf die Pädagogik und die Zusammenarbeit mit den Eltern gelegt, denn jedes Kind ist unterschiedlich. Eine große Rolle spielt die Zeit der Eingewöhnung, da manche Kinder sich nur bedingt von den Eltern lösen können und stark fremdeln. Das ist ganz normal, da Kinder verschiedene Entwicklungsphasen durchlaufen und mit neuen Situationen nur ganz schwer umgehen können. Du solltest im Auge behalten, dass sich die Eingewöhnungsphase über Wochen lang hin ziehen kann, ehe dein Kind alleine dort bleibt. Als andere Bezeichnung für Krippe wird auch häufig Krabbel- oder U3-Gruppe verwendet. Der Alltag einer Krabbelgruppe ist ähnlich einem Ablauf Zuhause. Die Kinder bekommen ihre Aufmerksamkeit durch die Betreuer, sie essen, halten Mittagsschlaf und genießen den Vorteil mit anderen Kindern ihrer Altersklasse erste soziale Kontakte knüpfen zu können.
Sollte dein Kind das Alter von drei Jahre allerdings schon erreicht haben, dann gibt es nun für dich die Möglichkeit es in einem Kindergarten betreuen zu lassen. Doch die Suche nach der perfekten Einrichtung dürfte wahrlich nicht leicht fallen, da die Auswahl enorm ist. Zu aller erst wird zwischen staatlichen oder freien Trägern unterschieden. Staatliche Träger sind die Gemeinden, freie Träger oftmals kirchliche Institutionen, Vereine oder eigens gegründete Elterninitiativen. Wenn man sich nun entschieden hat, welcher Träger es sein darf, dann wird man mit der Wahl der Betreuungszeit konfrontiert werden. Zur Auswahl stehen meist drei verschiedene Modelle.
Die Betreuung am Vormittag und wahlweise noch am Nachmittag (Teilzeitbetreuung), Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten, so dass das Kind dort noch zu Mittag isst oder die Ganztagesbetreuung. Kindergärten, die Ganztagesbetreuung anbieten, werden auch Kindertagesstätten oder kurz nur Kitas genannt.
Wichtig ist, dass Du dir einmal in Ruhe überlegst, wie viel freie Zeit Du benötigst und wie lange Du dein Kind fremd betreuen lassen möchtest. Viele Eltern müssen zeitlich immer häufiger auf Kitas zurück greifen, doch die gängigste Variante dürfte die Teilzeitbetreuung sein. Wenn die Wahl des Betreuungszeitraumes gefallen ist, dann kommt jetzt die schwierigste Aufgabe, nämlich die Auswahl des richtigen Kindergarten-Konzeptes. Hierbei sollte man unbedingt sein Kind einschätzen können. Kindergarten ist nicht gleich Kindergarten ! Die Bandbreite erstreckt sich vom Wald- und Bauernhofkindergarten über den Montessorikindergarten bis hin zu Waldorf. Für Kinder mit Handicap oder kleinen Defiziten wird sonder- und heilpädagogische oder integrative Betreuung angeboten.
Achte auf dein Kind. Ist es ein kleiner Rabauke, der sich den ganzen Tag austoben muss ? Er wäre im Waldkindergarten bestimmt am Besten untergebracht, wo er nach Herzens Lust toben und klettern kann. Oder könnte sich deine Tochter am Liebsten nur mit Tieren beschäftigen ? Warum schnuppert ihr nicht auf einem Bauernhofkindergarten rein ? Bei jeder Kita und jeder Krabbelgruppe gibt es stets die Möglichkeit einen Tag mit hinein zu schnuppern. Wenn Du dir noch nicht sicher bist, welche Einrichtung es werden soll, dann mache einfach einmal einen unverbindlichen Besuchstermin aus und urteile danach.
Sehr Interessant dürften natürlich auch die finanziellen Kosten sein, die durch Betreuung entstehen. Pauschal lässt sich das schwer errechnen, da sich die Kosten nach Betreuungsmodell, Anzahl der Erzieher und Betreuungszeit individuell zusammen setzen. Für einen Teilzeitplatz in einer kommunalen Einrichtung dürfte man im Monat mit etwa einhundert Euro rechnen und bei individuelleren Angeboten gleich das Doppelte.
Bei Krabbelgruppen ist es ähnlich. Etwa drei Vormittage die Woche belaufen sich auf rund neunzig Euro oder mehr.
Doch wem sich die Suche nach dem besten Betreuungsplatz als zu schwierig gestaltet, der hat immer noch die Möglichkeit auf eine Tagesmutter zurück zu greifen.