Kita & Kiga

Den passenden Kindergarten finden

Welcher Kindergarten ist der „richtige“ Kindergarten für mein Kind?
Welches pädagogische Konzept passt am besten zu meinem Kind?
Ist der Waldkindergarten, eine Eltern-Kind-Initiative, Montessori-Einrichtung oder der Regelkindergarten der Kindergarten, den mein Kind besuchen soll?
Welche Vorteile habe ich im Waldkindergarten, in einer Eltern-Kind-Initiative, einer Montessori-Einrichtung und welche Vorteile bringt der Regelkindergarten mit sich?
Vor diesen Fragen stehen wahrscheinlich viele von euch. Wie finde ich den „richtigen“ Kindergarten für mein Kind?

Ich werde euch diese Fragen nicht beantworten können, aber vielleicht hilfreiche Tipps geben und Internetseiten nennen, die bei der Findung des passenenden Kindergartens euch helfen können.

Vielleicht schreibt ihr euch eine Liste mit Fragen auf, die für euch wichtig sind und geht damit zu den Kindergärten, die für euch in Frage kommen.
Denkt auch daran, dass der Kindergarten eine Art Vorbereitung auf die Schule ist.
Stellt auch dazu fragen, wie wird mein Kind auf die Schule vorbereitet?
Worin liegt der Schwerpunkt des Kindergartenkonzepts?

Berücksichtigt auch folgende Punkte!

  • Ist euch die Wohnortnähe wichtig? Vielleicht das auch Kinder aus der Nachbarschaft in den selben Kindergarten gehen?
  • Wieviel Zeit könnt und wollt ihr im Monat für Elternarbeit aufbringen?
  • Wie lange sollte die Einrichtung mindestens geöffnet haben?
  • Die meisten konfessionellen und städtischen Kindergärten nehmen erst Kinder ab vollendetem dritten Lebensjahr auf, und meist auch nur dann, wenn diese Kinder windelfrei sind. Manche Kindergärten in freier Trägerschaft nehmen auch kleinere Kinder und eine begrenzte Zahl von Wickelkindern.
  • Welcher Typ ist euer Kind? Kann es sich in einer größeren Gruppe gut behaupten? Oder braucht es eher jemanden, der es an die Hand nimmt, dann solltet ihr eine kleine Gruppe suchen.

Städtische oder Gemeindekindergärten
Die Leitungen dieser Kindergärten geben sich ihr pädagogisches Konzept selbst – es lohnt sich also, die in Frage kommende Einrichtung vorher genau anzuschauen und nach einer schriftlichen Ausführung des Konzepts zu fragen. Zunehmend werden reformpädagogische Ansätze verwirklicht: Freispiel, Integrationsgruppen und altersgemischte Gruppen sind in vielen Kindergärten heute die Regel. Die Gruppenstärke beträgt liegt häufig bei 25 Kindern, Öffnungszeiten und Gebühren sind regional unterschiedlich. Die Mitarbeit der Eltern beschränkt sich auf die Wahl des Elternbeirates und Elternabende, die etwa zweimal im Jahr stattfinden. Räumlichkeiten und Garten müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Kirchlicher Träger
Die Gruppen sind meist genauso groß wie in städtischen Einrichtungen. Gebete, Bibelgeschichten und Gottesdienste sind in den Tages- und Wochenablauf integriert, variieren aber stark von Einrichtung zu Einrichtung. Elternmitarbeit ist bei Elternabenden und der Vorbereitung von Basaren oder Festen erwünscht. Die Eltern und Kinder müssen nicht Kirchenmitglieder sein, um einen Platz zu bekommen, sollten aber die Erziehungsarbeit im Kindergarten unterstützen.

Eltern-Kind-Initiativen
Diese Kindergärten entstehen entweder aus der Not heraus, weil Eltern nicht genügend freie Plätze finden konnten, oder als Gegenentwurf zu den Konzepten der bestehenden Kindergärten. Auch möchten einige Eltern mehr Mitsprachemöglichkeiten bei der Besetzung der Erzieher-Stellen oder bei der Gestaltung des Tagesablaufes.
Bei einer Eltern-Kind-Initiative im klassischen Sinne machen die Eltern alles selbst: Finanzverwaltung, Einziehen der Beiträge, Aufstellen des pädagogischen Konzeptes, oft auch putzen und kochen. In regelmäßigen Abständen finden Elternabende statt – meist einmal im Monat. Aktives Einbringen ist in diesen Einrichtungen nicht nur erwünscht, sondern die einzige Möglichkeit, den Betrieb am Laufen zu halten. So müssen die Eltern auch mal die Vetretung für kranke Erzieherinnen übernehmen. Der Umfang der Elternarbeit ist von Einrichtung zu Einrichtung verschieden, ebenso die Öffnungszeiten, Gebühren und Essensangebot.
In Eltern-Kind-Initiativen wird jedoch öfter vegetarisch und vollwertig gekocht – das schlägt sich dann auch auf die Gebühren nieder. Generell gilt, dass solche privaten Kindergärten etwas teurer sind als die städtischen Angebote. Doch auch wenn man sein Kind in einem privaten Kindergarten unterbringen will, kann man bei bestimmten Einkommensgrenzen Unterstützung vom Jugendamt beantragen. Die Gruppenstärke beträgt bei diesen Einrichtungen meist um die 15 Kinder bei zwei Betreuungspersonen. Die pädagogischen Konzepte sind unterschiedlich, meist liegt der Schwerpunkt jedoch auf freiem Spiel. Freiwillige Zusatzangebote wie musikalische Früherziehung oder Meditation mit Musik werden oft angeboten, manchmal auch Projektarbeit oder Waldtage. Durch den persönlichen Einsatz kann ein sehr familiäres Gruppengefühl unter den Mitgliedern entstehen – jedoch auch Konflikte und lange Diskussionen, wenn unterschiedliche Vorstellungen der Eltern aufeinandertreffen.

(Anne Purkhart)

Waldkindergarten
Die Waldkindergärten gelten als die innovativsten Bildungseinrichtungen im Vorschulalter. Natur- und Waldkindergärten sind ein ökologisches und ökonomisches Thema der Gegenwart und Zukunft. Natur- und Waldkindergärten stärken und stabilisieren in besonderer Weise die kindliche Entwicklung. Durch den ständigen Aufenthalt in der Natur erleben und erfahren die Kinder die wechselseitige Abhängigkeit von ihr. Sie erfahren sich als Teil vom Ganzen. Die Natur ist der ideale Bewegungsraum für die Kinder. Wald- und Naturkindergärten fördern in selbstverständlicher Weise die Bewegung und die körperlichen Aktivitäten der Kinder.
Die primäre pädagogische Kraft ist die Natur selbst. Durch unbegrenzten Raum, Stille und Zeit (äußerer Rahmen) werden Kinder in der Entwicklung ihrer emotionalen Stabilität, ihrer Konzentrationsfähigkeit und Ausgeglichenheit angemessen unterstützt. Im direkten, kontinuierlichen Kontakt zur Natur üben Kinder Umsichtigkeit und Rücksicht mit ihr, es werden Gefühle von Vertrautheit in bezug auf Pflanzen, Tiere, Erde und Wasser entwickelt, um sich letztendlich in der Natur ,,zu Hause” zu fühlen. Die Kinder sollen durch die Möglichkeit vielfältige eigene Erfahrungen zu machen, Vertrauen und Mut in die eigenen Fähigkeiten entwickeln, aber auch ihre persönlichen Grenzen erleben.
Die Natur bietet reichhaltige Möglichkeiten an Spielmaterialien und Spielzeug. Die Kinder konsumieren nicht, sondern haben die Möglichkeit selber kreativ zu sein und sich ständig auf neue Situationen einzustellen und dafür Lösungen zu finden. Dies fördert das soziale Lernen in der Gruppe. Auch Kinder mit motorischen Auffälligkeiten haben durch unzählige Gelegenheiten im Wald die Möglichkeit, ihre Defizite auszugleichen bzw. ,,aufzuholen”. Durch allerlei Erfahrungsmöglichkeiten bei Wind und Wetter werden Kinder einen wachsamen und fürsorglichen Umgang mit sich, der Gruppe und ihrer Umwelt erlernen. Kinder haben die Chance, gegenüber grundlegenden, sich permanent wandelnden Lebensprozessen aufmerksam zu werden und die Vielfalt der Natur im Jahreszyklus zu erleben.

(Monika Hepp-Hoppentaler)

Montessori
Prinzipien der Montessori-Pädagogik
* das Kind in seiner Persönlichkeit achten, es als ganzen, vollwertigen Menschen sehen
* seinen Willen entwickeln helfen, indem man ihm Raum für freie Entscheidungen gibt; ihm helfen, selbständig zu denken und zu handeln
* ihm Gelegenheit bieten, dem eigenen Lernbedürfnis zu folgen, denn Kinder wollen nicht nur irgendetwas lernen, sondern zu einer bestimmten Zeit etwas ganz Bestimmtes (sensible Phasen)
* ihm helfen, Schwierigkeiten zu überwinden statt ihnen auszuweichen

Freiarbeit
… ist das Kernstück der reformpädagogischen Bildung Montessoris. Die Kinder wählen nach eigener Entscheidung, womit sie sich beschäftigen. Das Montessori-Material, die kindgerechte Darstellung der Angebote und die gute Beobachtungsgabe des Erziehers helfen dem Kind dabei, sich für ein Angebot zu entscheiden.
Dann bestimmt das Kind weitgehend selbst den Arbeitsrhythmus und die Beschäftigungsdauer und auch, ob es allein oder mit einem Partner arbeiten, spielen oder lernen möchte.
Diese freie Entscheidung führt zu einer Disziplin, die von innen kommt und nicht vom Erzieher gemacht wird. Jeder Besucher, der nicht mit der Montessori-Pädagogik vertraut ist, bewundert diese ruhige und entspannte Arbeitsatmosphäre in der Freiarbeit nach Montessori.

Die Montessori-Erzieher
… verstehen sich als Helfer zur Entwicklung selbständiger Persönlichkeiten. Zur rechten Zeit sind ihre Worte und ihre Konsequenz gefragt. Sie sind sehr flexibel. Mit Geduld erklären sie den Gebrauch der Montessori-Materialien und unterstützen die Kinder, damit umzugehen. Sie bringen das Kind auch in Beziehung zur Ordnung in ihrer Umgebung.

Geht immer nach eurem Bauchgefühl und fragt euer Kind, wo es sich wohl fühlt.

In diesen Babymärkten wirst du immer fündig