Familie

Papa ist der Beste (2): Erziehungstile des Vaters

Während ich letzte Woche, als Papa von Baby Luis, hinsichtlich der Themen „Körperliche Voraussetzungen“, „Väterliche Pheromone“ und „Sprache des Vaters“ einen Gastbeitrag gehalten habe, will ich heute auf die väterlichen Erziehungstile und den engagierten Vater eingehen:

Erziehungstile der Väter

Viele „Vaterforscher“ sind davon fasziniert, das Väter anders mit ihren Kindern umgehen als Mütter. Dem kann wohl auch jedes Elternteil, ob Vater oder Mutter, nur beipflichten. Wer kennt die ewigen Diskussionen über „richtig“ und „falsch“, nicht? Evtl. sind ja in manchen Fällen sowohl die Papa-Lösung als auch die mama-Lösung die richtige Lösung. Während Mütter ihre Kinder trösten und beruhigen, sorgen Väter für Action, Auf- und Anregung. Auch dann, wenn die Kinder eigentlich zu Bett gehen sollten. Also am Feierabend. Väter fordern ihre Kinder bereits in den jüngsten Jahren, Risiken einzugehen. Natürlich immer mit dem wohlwollenden Hintergedanken, positiv zur Erziehung beizutragen und das Kind auf das spätere Leben vorzubereiten. Aber Mütter, seid euch sicher, auch ich habe Angst, wenn ich Baby Luis dazu ermutige auf ein Klettergerüst zu steigen. Allerdings zeigen Väter diese Angst nicht, um vor allem ihre Kinder nicht zu beunruhigen. Bei halsbrecherischen Aktionen muss sich das Kind auf die jeweilige Situation konzentrieren. Andrea Doucet, Soziologieprofessorin der Carleton-Universität in Ottawa, behauptet: „Väter definieren unsere ansichten von Kinderbetreuung neu“. Und meint, dass Mütter das Aufziehen von Babys und Kindern vor allem mit Schutz und Festhalten verbinden. Väter hingegen fördern Unabhängigkeit. Väter können demnach viel besser und liebevoll loslassen. Auch hier gilt: Liebe Mütter, glaubt mir, auch das Loslassen fällt uns nicht schwer – wir zeigen es nur nicht.

Engagierte Väter

Zunehmend engagieren sich auch Väter an Aktivitäten in der Freizeit, Kindergarten, Kindergrippe oder in der Schule. Trotz der Arbeit, schafft es manch einer, sich Zeit zu nehmen und die Leistungen ihrer Kinder durch Vorlesen oder Hausaufgabenhilfe zu unterstützen. Vor allem in der Ruhe liegt die Kraft. Hat das Papa erstmal gelernt verstanden, gehen viele Dinge einfacher von der Hand. Zumal es die Kinder dankbar annehmen, verschiedene Dinge als Team zu lösen. Unruhe und Ungeduld sorgen für unnötige Spannungen. Diese Erfahrungen musste ich als Papa von Luis auch machen. Um vom täglichen Ordnungs- und Optimierungswahn bei der Arbeit auf das (notwendige und verstädnliche) Kinderchaos richtig eingehen zu können, bedarf es vor allem, den Sachverhalt zu verstehen. Das ist nicht einfach und hierfür Bedarf es auch Geduld und Verständnis seitens der Mama. Danke dafür ;-).

Am Ende – und das ist freilich der gewünschte Optimalfall – teilen sich Mutter und Vater die elterlichen Aufgaben und Erziehungsverantwortung. Gewinner ist das Baby oder Kind, dass sich dann in der Sicherheit zweier liebender Elternteile wiegen darf.

Übrigens: Lt. dem statistischen Bundesamt in Kanada haben sich die Zahl der Vollzeitväter zwischen 1976 und 2005 von 2 auf 12% erhöht. Also um das Sechsfache. Das hat sicherlich auch mit der Familienpolitik im Lande zu tun. Man darf gespannt sein, wann Deutschland sinnvolle Maßnahmen ergreift. Letztlich müsste man nur in die Nachbarländer spicken. Stattdessen versucht man aber das Erziehungsrad neu zu erfinden. Die Mentalität immer alles besser machen zu wollen, scheitert meiner Meinung nach aber kläglich. Beispiele hierfür finden sich zu den Themen Kindergrippen, Kindergeld, Elternzeit.

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